Schon zum zweiten Mal ist Garmisch-Partenkirchen der Startpunkt. Gleich am Anfang kommt die erste Überraschung. Der Weg über Wamberg nach Elmau, in der Karte als Mountainbikeweg angegeben, ist teilweise unfahrbar. Von Wamberg fahre ich daher wieder über Kaltenbach hinunter zum Radweg nach Mittenwald und weiter bis Ahrn (Leutasch).
Die nächste Etappe am folgenden Tag führt erst über ausgeschilderte Mountainbike-Wege von Leutasch hinunter nach Telfs im Inntal und von dort aus weiter am Inntalradweg entlang bis Haiming. Dann geht es hinauf zum Sattele, dem ersten Pass auf dieser Reise und anschliessend hinunter in das Ötztal bis Oetz.
Am dritten Tag fahre ich den Ötztaler-Mountainbike-Trail bis Zwieselstein. Dieser Weg führt grösstenteils auf schönen, abgeschiedenen Wegen abseits der Strasse bis Sölden. Von dort ist es nicht mehr weit bis Zwieselstein.
Am nächsten Tag beginnt die Auffahrt zum Timmelsjoch . Hinter Zwieselstein zweigt die Strasse ab und es beginnt die Auffahrt zur Passhöhe (2474m) mit schönen Ausblicken auf die umliegenden Gletscher . Es folgt eine rauschende Abfahrt hinunter in das Passeier Tal. Im unbeleuchteten Tunnel hilft auch eine Batteriebeleuchtung nicht viel, aber Hauptsache die Auto- und Motorradfahrer werden auf mich aufmerksam. Unten im Tal angekommen fahre ich dann den Radweg an der Passer weiter. Leider verpasse ich eine Abzweigung und so geht es wieder hinauf nach Schenna, anstatt gleich hinunter nach Meran zu fahren. Von Meran führt ein Radweg an der Etsch entlang bis Kastellbell.
Meine Pension in Kastellbell ist etwas ausserhalb vom Ortskern inmitten von Apfelplantagen. Durch diese läuft der Radweg weiter bis Prad am Stilfser Joch. In der Entfernung kann man schon die Gletscher sehen. Nach einer längeren Rast in Gomagoi beschliesse ich, heute nicht weiterzufahren, sondern dafür eine Stichtour ohne Gepäck nach Sulden beim Ortler zu machen. Von Hochsulden wollte ich bis zur Schaubach-Hütte, aber leider war der, als Mountainbikestrecke ausgewiesene Weg, wegen Bauarbeiten gesperrt.
Jetzt ist es aber an der Zeit, das Stilfser Joch zu bezwingen und so starte ich am nächsten Morgen etwas früher als sonst. Atemberaubend ist es, wie die Strasse sich in Kehren windend, zum höchsten Punkt der Reise (2757 m) hinaufwindet. Und dabei noch die Ausblicke auf die Gletscher des Ortlermassivs. Ebenso spektakulär ist die Abfahrt hinunter nach Bormio. Ich bin gerade noch rechtzeitig angekommen, denn kurze Zeit später hat es schon zu regnen begonnen.
Für den nächsten Tag gibt es zwei verschiedenen Routen. Sollte das Wetter nicht so schlecht werden, würde ich über die Torri di Fraéle, Passo die Fraéle, Livignio und Poschavio nach Tirano fahren. Bei schlechtem Wetter allerdings kommt nur die direkte Abfahrt nach Tirano in Frage. Leider schüttet es aus allen Kübeln und so fahre ich über Sondalo, Grosio nach Tirano. Wenigstens ist auf dieser Strasse kaum Verkehr, da es eine neue Strasse für die motorisierten Verkehrsteilnehmer gibt. Ziemlich durchnässt bin ich in Tirano angekommen.
Der vorletzte Streckenabschnitt führt durch das Addatal bis Menaggio am Comer See. Meist auf Nebenstrassen fahre ich über Sondrio bis zum nördlichen Ende des Comer Sees. Die Tunnels am Westufer des Comer See kann man glücklicherweise immer seitlich umfahren, da die alte, viel schönere Strasse noch vorhanden ist.
Zum Schlussetappe gibt es mit dem Passo di San Lucio noch einen waschechten “Mountainbiker”-Pass. Zuerst fahre ich von Menaggio auf einer sehr schmalen Strasse über Carlazzo und Corrido im Val Rezzo nach Buggiolo. Von dort führt eine Schotterstrasse hinauf zur Passhöhe welche die Grenze zur Schweiz darstellt. Die Abfahrt nach Bogno ist als Mountaibikeweg ausgeschildert. Von Bogno aus lasse ich die Reise mit einer schönen Abfahrt nach Lugano ausklingen
Gesamtlänge: 568 km Gesamthöhe: ca. 8600 hm Gesamtdauer: 9 Tage Reisezeit: August 2003
Die einzelnen Etappen (Routenplaner): Garmisch-Partenkirchen - Mittenwald - Leutasch - Stams - Sattele - Ötztal - Timmelsjoch - Schenna - Vinschgau2 - Stilfser Joch - Valle de Braulio - Bormio-Tirano - Tirano-Sondiro - Veltlin - Dongo - Passo di San Lucio Hier geht es zum Routenplaner.