Quer durch die Schweiz: Bodensee, Genfer See, Gletscher und so berühmte Berge wie die Eiger Nordwand kennzeichnen diese landschaftlich sehr abwechslungsreiche Tour.
Die erste Etappe beginnt in Lindau am Bodensee. Einfach dem Radwanderweg am Seeufer entlang folgen, so einfach kann mountainbiken sein. Den ersten schweizer Abschnitt habe ich aus einem Radwanderführer. Leider führt die Strecke nicht auf Radwegen sondern auf der nur mäßig befahrenen Straße über Heiden und Trogen weiter nach Appenzell.
Der Campingplatz ist nicht direkt in Appenzell sondern etwas außerhalb in Jakobsbad. Zuerst steigt die Straße nur leicht an, es geht über die Churfirsten auf den 1.414 hm hohen Hinterhöhi-Pass.
Einer der Höhepunkte der Tour de Suisse ist dann die wunderschöne, rauschende Abfahrt hinunter zum Walensee. Eigentlich wäre diese Etappe jetzt genug, aber da der Campingplatz am Klönthaler See ist, folgt nochmals eine Steigung mit weiteren 500 hm wieder hinauf zum Klönthaler See.
Der dritte Tag führt dann über den Pragelpass hinein in die Zentralschweiz. Von Brunnen fährt dann der Raddampfer über den Vierwaldstädter See nach Buochs an der anderen Seite.
Bei Buochs ist leider eine Militärflugplatz, so dass niemand überrascht sein sollte, wenn man sehr unsanft geweckt wird. Wir fahren weiter vorbei am Sarner See und dem Lungern See in Richtung Brünigpass. Dem Wegweiser “alter Brünigpass” sollte man aber nicht folgen, denn nur der Anfang ist fahrbar, dann beginnt bald die Schiebestrecke. Für Wanderer kein Problem, aber mit vollgepackten Mountainbikes nicht wirklich zu empfehlen. Aber die Abfahrt hinunter nach Meieringen ist schon sehr schön und auch ein Ausgleich für die Anstrengungen. Das letzte Stück dann bis Innertkirchen ist kein Problem mehr.
Nun folgt die fünfte Etappe hinauf auf die Große Scheidegg.
Der erste Teil der Straße ist noch für Autofahrer geöffnet, aber dafür schon recht schmal. Ich bin froh, als endlich nur noch Pedalritter und Busse weiterfahren dürfen. Es ist es die schönste Auffahrt bei dieser Tour. Langsam schlängelt sich die Straße hinauf zur Passhöhe. Und dann sieht man zum ersten mal einen Gletscher im Sonnenlicht blitzen. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, dass mein Begleiter diesen Pass nur so hinauffliegen würde. Wir haben uns dann erst wieder oben auf der Passhöhe verabredet, damit jeder sein eigenes Tempo fahren konnte..
Wetterhorn, Eiger und Mönch sind die bekanntesten Berge, die man hier oben auf der großen Scheidegg sehen kann. Noch zwei Wochen früher war die Abfahrt nach Grindelwald wegen Gefahr aufgrund von herabstürzenden Eisbrocken gesperrt gewesen, doch wir haben Glück und dürfen weiter fahren. Über Interlaken geht es dann nach Krattingen am Thuner See.
Am Fuß des Jaunpasses beginnt es zuerst leicht zu regnen. Aber dann wird es doch heftiger und wir beschließen oben am Pass einzukehren. Die Wirtin zeigt uns dann das Gästebuch indem schon einige Alpenüberquerer sich eingetragen hatten. Eigentlich ist der Regen nicht so schlimm, aber die Schuhe werden so allmählich bei der Abfahrt vom Spritzwasser der Straße immer nasser und nasser.
Am nächsten Morgen ist wieder schönstes Wetter. Aber unsere Schuhe sind immer noch nass. Kurzerhand haben wir sie einfach in den Trockner gesteckt, fertig. Von Epagny führt die Alpenüberquerung über den Col de Jaman hinunter nach Montreux. Dies ist einer der abwechslungsreichsten Abschnitte dieser Reise. Auf der einen Seite des Col de Jaman fühlt man sich in einen Heidi-Film hineinversetzt, so verlassen und einsam ist dieser Talkessel hier. Einfache Almen und sonst nur Kühe. Fährt man dann auf der anderen Seite hinunter wird die Landschaft und die Ortschaften immer südländischer .Anstatt Almweiden stehen auf einmal Palmen am Wegesrand. Kein Wunder, das hier dies die Schweizer Riviera genannt wird. Endlich geschafft!
Tourdaten:
Gesamtlänge: 451km Gesamthöhe: 8146hm Gesamtdauer: 7 Tage Reisezeit: August 1999